Ich vermute, dass „Work-Life-Balance“ der bekannteste Neologismus weltweit ist. Meine Sprachkurslehrerin hat uns einmal gesagt, dass die Idee, Arbeit und Leben zu trennen, für sie etwas komisch klingt. Ich stimme ganz zu. Arbeit gehört zu meinem Leben und ist bedeutungsvoll.
Diese Woche habe ich zwei Dokus gesehen, die ganz unterschiedliche Lebensstile gezeigt. Eine davon ging um ‘Burnout', die totale Erschöpfung bedeutet. Burnout wurde im Jahr 2022 als Arbeitsphänomen offiziell anerkannt. Die Befragten von der Doku waren unglücklich aussehend und verwirrend sich selbst damit, warum sie überhaupt unglücklich sind. Ich habe auch schon einmal ein anderes Wort gehört, 'Boreout,’ der Stress verurteilt wegen Langeweile und Unterforderung. Es ist sehr schade, dass Arbeit einen man so krank machen kann, entweder überfordert oder unterfordert, und schadet dem Unternehmen selbst und der Wirtschaft.
Die andere Doku begleitet das Leben in einer Business-WG. Es gab relativ junge Leute, die glücklich aussehen, trotz 60 Stundenarbeiten pro Woche. Lustigerweise habe ich einen Kommentar zur zweiten Doku gelesen „Willkommen beim Burnout”, und wundere mich, ob höheres Pensum sich stets mit dem Burnout verknüpft hat.
Die erste Doku handelt sich um einen systematischen Fehler in einer Organisation mit mehr Aufsichts-, Verwaltungs- und Managementtätigkeit, dass individuell Mitarbeiter mit höherer Leistung als ‘Leiter’ befördert würde und nicht mehr tue, was er gut kann. Da der Leiter erfolgreicher erscheint, jagt man sich dafür. Je weiter man einen Karriereleiter hinaufstiegt, umso mehr verdient man. Aber unter unfähigen Leitern leiden viele Mitarbeitende: Laut dem Dokumentarfilm leiden 50 % von Befragten unter Burnout , und für Millennials sind es 60 %.
In der Doku sind drei Faktoren genannt, die mit Burnout miteinander zu tun haben. Die sind Folgendes: Pensum, Steuerung und Belohnung: wenn jemand ein hohes Pensum mit einer hohen Steuerung hat, es geht noch. Aber wenn jemand ein hohes Pensum mit weniger Steuerung hat, senkt das Risiko eines Burnout. Außerdem minderen gute Belohnungen, z. B. Gehalt, Sozialleistungen und soziale Anerkennung, sowie konstruktive Feedbacks die Burnout-Gefahr.
Insofern kann ich jetzt sagen, der Kommentar von zweiter Doku relativ falsch ist. Leute von zweiter Doku arbeiten viel, aber sie verdienen gut (gute Belohnung) und haben hohe Steuerung. Einige Berufe aus dem zweiten Film sind Berater(innen) und Piloten. Der Job wurde stark kritisiert, da er außer einer guten Grafik keinen Mehrwert bot!